Wie bereits erwähnt kann man in Brasilien mit deutlich weniger Geld als in Deutschland ein gutes Leben führen. Das hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Die Metropolen wie Sao Paulo und Rio haben in Bezug auf noble Viertel vergleichbare Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten wie deutsche Großstädte. Der Süden Brasiliens ist grundsätzlich teurer als das Inland und vor allem als der Nordosten und Norden. Aber auch da gibt es Nobelviertel in Fortaleza oder Salvador, die in Bezug auf die Immobilienpreise deutsches Niveau erreichen.
Im Nordosten des Landes dagegen sind Land und Immobilien meist noch sehr günstig und kosten manchmal nur 5 - 10% deutscher Preise. Auch die Lebenshaltungskosten sind im Schnitt 50-75% günstiger als in Deutschland. Dies hängt aber sehr vom eigenen Lebensstil und Konsumverhalten ab. Importierte Luxusgüter, Luxus-Autos, Sportgeräte und IT-Produkte sind meist teurer als in Deutschland. Alle Service- und Handwerkerleistungen, Baumaterialien, regionale Produkte und brasilianische Lebensmittel dagegen deutlich günstiger.
Zur Orientierung: Der Mindestlohn, den viele Arbeiter bekommen beträgt aktuell (Juni 2023) 1320 R$, etwa 250 €. Ein Traktorfahrer oder Elektriker verdient 1,5 – 2-fachen, ein Lehrer den 2 - 3-fachen Mindestlohn. Ein Zahnarzt verdient in Brasilien im Schnitt 4500 R$, ein Professor mit Doktortitel an der staatlichen Uni verdient ca. 8500 R$. Das bedeutet: mit 1600 € lebt man hier wie ein Uni-Professor. Als Familie kann man hier also mit 2000 € wirklich sehr gut leben, insbesondere auf dem Land. Vor allem, wenn man ein Haus besitzt und nur noch Reparaturen und lächerlich niedrige Grundsteuer dafür zahlen muss. Im Gegensatz zur explodierenden Grundsteuer in Deutschland zahlt man zum Beispiel im urbanen Gebiet in Ceara für ein Grundstück von 636 qm mit 250 qm Haus umgerechnet etwa 45 Euro im Jahr. Und das mal ganz abgesehen von den Schikanen, Kosten und Zwangsmassnahmen durch Regierung und Behörden, die man in Deutschland als Grund- und Hausbeseitzer zu erdulden hat.
Die Stromkosten, die allerdings bei laufenden Air-Conditions nicht unerheblich sind kann man durch eine Solaranlage im Nordosten recht leicht komplett eliminieren und sich gleichzeitig autark machen. (Bitte Statistik Sonnenstunden NO-Brasilien recherchieren!). Unsere Häuser sowie das komplette Bio-Dorf sind 100% autonom durch Sonnenenergie und Batterien.
Foto: Fangfrische, noch lebende Langusten: Bei uns im Fischerdorf umgerechnet 10 € / kg
Zusammengefasst: Wer Wert auf Lebensqualität, Natur, Gesundheit, Freizeit und Kultur legt und weniger auf HIgh-Tech und ultimative Konsumprodukte kann hier mit vergleichsweise wenig Geld ein wirklich luxuriöses Leben führen. Denn man kann sich hier Helfer im Haus und Garten, für Fahrdienste, Reparaturen oder Kinderberreuung leisten, die in Deutschland viel zu teuer wären. So erkauft man sich hier also freie Zeit oder befreit sich von unangenehmen Arbeiten - je nachdem wie man das sieht. Eine Vollzeit-Haushaltsangestellte bekommt hier den Mindestlohn in Höhe von 1320 R$, ebenso ein Gärtner oder eine Kinderbetreuung.